Europäischer Tag der Sprachtherapie am 6. März
Donnerstag, 6. März 2025
Wenn ein Kind sein erstes Wort spricht, ist das für viele Eltern ein unvergesslicher Moment. Doch wie lernen Kinder eigentlich sprechen? Und was können wir tun, um sie dabei bestmöglich zu unterstützen? Anlässlich des Europäischen Tages der Sprachtherapie macht der Deutsche Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs) auf die Bedeutung einer vielfältigen Sprachumgebung aufmerksam. Unter dem Motto „Hilfen für den Sprachaufbau: Die Sprachumgebung von Kindern bereichern“ rückt der Aktionstag in den Fokus, wie Eltern, Erzieher:innen, Lehrkräfte und letztlich alle Bezugspersonen die sprachliche Entwicklung von Kindern gezielt unterstützen können. Auch im Haus früher Hilfen werden Kinder in ihrer Sprachentwicklung auf vielfältige Weise unterstützt.
Warum die Sprachumgebung so wichtig ist
Die meisten Kinder lernen ihre Muttersprache scheinbar mühelos. Wie ein Schwamm saugen sie neue Wörter auf und imitieren ihre Gesprächspartner:innen, indem sie z.B. kurze Sätze nachsprechen. Deswegen gilt: Je vielfältiger die sprachlichen Anregungen – der sogenannte „Input“ – sind, desto mehr können Kinder übernehmen. Dabei lieben sie Routinen und Wiederholungen: Der immer gleiche Kniereiter, das Lieblingsbuch oder ein vertrautes Kinderlied werden nie langweilig und unterstützen den Spracherwerb. In Gesprächen, z.B. beim Spielen, Basteln oder Einkaufen, ist darüber hinaus der Blickkontakt eine wichtige Informationsquelle für das Kind: Wo schaut der Gesprächspartner hin, worum geht es also gerade? „Schau mal, heute kaufen wir drei leckere Bananen.“ – durch Kommentare wie diese lernen Kinder nicht nur neue Wörter, sondern nach und nach auch die Grammatik ihrer Muttersprache. Fehler („Ich bin in die Kita gegeht.“) müssen dabei gar nicht angesprochen werden; die richtige Wiederholung reicht völlig aus („Du bist gestern in die Kita gegangen. Das ist ja toll!“). Das gilt übrigens genauso für Kinder, die mehrsprachig aufwachsen. Hier sollten Eltern und Bezugspersonen aber zusätzlich darauf achten, dass das Kind ausreichend Sprachinput in all seinen Sprachen erhält.
Wann Kinder professionelle Hilfe brauchen
Etwa 10 % der Kinder eines Jahrgangs haben trotz vielfältiger Sprachumgebung Schwierigkeiten beim Erwerb ihrer Muttersprache(n). Das kann auf eine Sprachentwicklungsstörung (SES) hinweisen. Anzeichen dafür können sein: Ein sehr später Sprechbeginn, ein auffällig kleiner Wortschatz, eine unverständliche Aussprache oder ein eingeschränktes Sprachverständnis. In solchen Fällen reicht eine allge-meine Sprachförderung nicht aus und eine individuelle Behandlung durch Sprachtherapeut:innen oder Logopäd:innen ist notwendig.
Eine frühzeitige Unterstützung verbessert die Entwicklungschancen erheblich. Eltern sollten daher nicht zögern, kinderärztlichen Rat einzuholen oder das Kind beim Pädaudiologen bzw. HNO-Arzt vorzustellen, wenn sie sich Sorgen machen.
Der dbs möchte das Bewusstsein für die Bedeutung von Sprachförderung und Sprachtherapie stärken. Zum Europäischen Tag der Sprachtherapie ruft der Verband daher dazu auf, allen Kindern eine sprachlich anregende Umgebung zu bieten und bei Bedarf frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Pressemitteilung des dbs zum Europäischen Tag der Sprachtherapie
Landtagsabgeordneter zu Gast im Haus früher Hilfen
Montag, 14. Oktober 2024
Der Landtagsabgeordnete der SPD (Städte Remscheid und Radevormwald) Sven Wolf hat das Haus früher Hilfen besucht, um sich einen Eindruck von der Situation von Frühförderstellen zu machen und sich bzgl. des „inklusiven SGB VIII“ zu informieren.
Bislang sind Leistungen der Eingliederungshilfe bei Kindern und Jugendlichen mit geistiger oder körperlicher Behinderung im SGB IX verankert. Für Kinder und Jugendliche mit einer seelischen Behinderung sind die Kinder- und Jugendhilfe nach dem SGB VIII zuständig. Die Zusammenführung beider Systeme soll bis zum 1.1.2028 erfolgen und muss noch in einem Bundesgesetzt festgeschrieben werden. Die Frühförderleistungen des Haus früher Hilfen sind bisher dem SGB IX zugeordnet. Sven Wolf ging mit Susanne Dolscheid, Jens Kämper und einigen SPD-Mitgliedern der Region in den Austausch, um in kommenden Landtagsanhörungen für wichtige Punkte sensibilisiert zu sein, denn diese geplante Zusammenführung hat sowohl Vor- als auch Nachteile für die Frühförderstellen und die betreuten Familien. Über das Interesse des Abgeordneten und den Austausch freute sich Susanne Dolscheid, die das Haus früher Hilfen leitet, besonders, weil die Frühförderstellen bislang noch wenig über die Umsetzung wissen, da die Rahmenbedingungen noch nicht festgesteckt sind: „Es ist daher wichtig, schon jetzt genau hinzuschauen, so dass für die Kinder und Frühförderstellen keine Nachteile entstehen!“
Haus früher Hilfen freut sich über Förderung durch den Kinderbeirat der Schwalbe-Mitarbeitenden und CHILDREN
Donnerstag, 1. August 2024
Dank einer Förderung durch den Kinderbeirat der Mitarbeitenden der Firma Schwalbe in Zusammenarbeit mit Children for a better World e.V. ist Pony Lotta wieder im Einsatz für das Haus früher Hilfen. Lotta hat gemeinsam mit Ruth Freude, Ergotherapeutin im Haus früher Hilfen, beim Deutschen Kuratorium für therapeutisches Reiten (DKThR) eine Ausbildung für die „Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd“ absolviert. Damit sind die beiden in der Lage, eine tiergestützte Frühförderung anzubieten, jedoch wird dieses Angebot nicht von den Leistungsträgern der Frühförderung übernommen. So ist das Haus früher Hilfen und sein Träger, der Verein Lebenspfade Oberberg e.V., auf Spenden oder Fördergelder angewiesen, um das Angebot durchzuführen.
Dank einer Förderung durch den Kinderbeirat der Schwalbe-Mitarbeitenden ist es nun möglich, Kindern mit Beeinträchtigungen wieder Therapiestunden mit Lotta anzubieten. Der Kinderbeirat, dem derzeit rund 20 Mitglieder angehören, gibt Kindern und Jugendlichen eine Stimme im Unternehmen. Die Idee zur Gründung dieses Mitbestimmungsgremiums entstand aus der langjährigen Zusammenarbeit mit der Kinderhilfsorganisation "Children for a better World e.V." Deutschlandweit gibt es insgesamt elf Kinderbeiräte, darunter diesen im Oberbergischen Kreis.
Die Mitglieder der Kinderbeiräte verfügen über ein jährliches Budget und verteilen Fördermittel für Kinderhilfsprojekte. Dabei werden sie für soziale Probleme sensibilisiert und lernen, Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen. Dass es der Entscheidung anderer Kinder zu verdanken ist, dass Kindern mit Beeinträchtigungen nun wieder Therapiestunden mit Lotta angeboten werden können, freut das Team des Hauses früher Hilfen dabei besonders.
In den Therapiestunden besuchen die Kinder und ihre Eltern Lotta auf ihrem Hof in Gummersbach. Die Pflege, das Füttern und der Umgang mit Lotta sind genauso Teil des Angebots wie das Reiten selbst. Dabei angesprochen werden unter anderem das Körperbewusstsein, verschiedene Wahrnehmungsbereiche, die sensorische Integration und koordinative Fähigkeiten. Ziel ist, ein gemeinsames, besonderes und freudvolles Erlebnis zu erfahren, das stärkend im Alltag weiterwirkt.
Das Haus früher Hilfen und allen voran Lotta und Ruth Freude sowie der Verein Lebenspfade Oberberg e.V. freuen sich sehr über die Förderung und bedanken sich ganz herzlich bei allen Mitgliedern des Kinderbeirat. Ebenso geht ein Dank an Clara Bohle, die den Verein Lebenspfade Oberberg e.V. zur Bewerbung um Fördergelder eingeladen hatte. Sie selbst hat 2011 ein Praktikum im Haus früher Hilfen absolviert und die Einrichtung dadurch in guter Erinnerung behalten.